Q051
»Diese Tugenden der Faulheit sind in der Kunst von großer Bedeutung. Es genügt nicht, etwas über die Faulheit zu wissen, sie muss praktiziert und perfektioniert werden. KünstlerInnen im Westen sind nicht faul und deshalb keine KünstlerInnen, sondern vielmehr ProduzentInnen von irgendetwas ... Die Beschäftigung mit bedeutungslosen Dingen wie Produktion, Werbung, Galerien, Museen, Konkurrenzkampf (wer ist der Beste?), ihr Sichversenken in Objekte, all das entfernt sie von der Faulheit, von der Kunst. So wie Geld nur Papier ist, ist eine Galerie nur ein Raum. KünstlerInnen im Osten waren faul und arm, weil dieses System unbedeutender Dinge dort nicht existierte. Daher hatten sie ausreichend Zeit, sich auf die Kunst und die Faulheit zu konzentrieren. Selbst wenn sie Kunst produzierten, wussten sie, dass es vergeblich war, dass es nichts war ... So schließe ich faul mit der Feststellung: Ohne Faulheit gibt es keine Kunst.«